Sommerlochbuchparade: Mama, ich mag dich…

Heute zeige ich euch ein Buch, dass meine Tochter immer besonders gerne mochte: „Mama, ich mag dich …“

Komako Sakai ist eine wunderbare japanische Autorin und Illustratorin – und wir haben noch 3 weitere schöne Bücher von ihr.
Ihre Illustrationen sind ganz eigen, haben einen etwas wilderen Strich – und passen perfekt zu dieser Geschichte.

Es geht um ein Hasenkind, das erlebt, was viele Hasen- und Menschenkinder erleben müssen: Dass Mama manchmal wirklich nervt!

Sie schläft sonntags zu lange, schimpft, wenn das Hasenkind im Badezimmer alles vollplanscht, hetzt das Hasenkind – und steht dann stundenlang mit ihren Freundinnen rum und quatscht.

Was geht in einem Kind vor sich, wenn der liebste Mensch der Welt manchmal einfach so blöd ist, dass man ihn verlassen will und niemals wieder kommen!

Komako Sakai erzählt in dem Buch sehr feinfühlig vom Hin und Her der Gefühle.
Und ganz wichtig: Dass Gefühle wie Wut nicht gewertet oder gar verurteilt werden sollten. Dass sie manchmal da sind – aber auch wieder vergehen. Und nichts an der unendlichen, ozeanweiten und himmelshohen Liebe zwischen Mama und Kind verändern.

Ich habe meine Tochter vorhin nochmal gefragt, warum sie ausgerechnet dieses Buch immer so mochte. Und sie sagte: „Ja, in anderen Büchern, da sind die Mamas immer ganz perfekt und fehlerfrei. Aber das sind sie in echt eben gar nicht. Und da fühlt man sich als Kind auch mal gut, wenn das so gezeigt wird. Und zum Schluss ist dann ja alles wieder gut. So wie im wahren Leben.“

Wie das Happy End aussieht – müsst ihr selber nachschauen. :-)

Aus Diversity-Sicht finde ich es übrigens gut, dass hier nur ein Elternteil gezeigt wird. Es bleibt offen, ob es sich um eine alleinerziehende Mutter handelt. Oder ob der Vater gerade nur nicht da ist. Ob das Hasenkind ein Junge oder ein Mädchen ist, weiß man auch nicht.
Das lässt Interpretationsraum für verschiedene Familienkonzepte und viele Identifikationsmöglichkeiten.

Für Kinder ab 4.