Der Reif

reif

„Die ganze Mühe mit dem Reif
hat durchaus keinen Zweck;
wir stäuben Ast und Ästlein an,
die Sonne wischt es weg.
Hat’s nur ein Einziger geseh’n,
so lohnt sich unser Plag,
denn dieser Eine trägt die Freud‘
heut‘ durch den ganzen Tag.“

Ida Bohatta

Oktober

Beim Morgenspaziergang übten mein Sohn und ich ein Gedicht, das er für die Schule lernen muß – und fanden es in jedem Punkt so schön bestätigt in unseren Naturbeobachtungen.

 

 

Oktober

Oktober kommt mit blauem Rauch,
der Wind will Äpfel pflücken,
und gelbe Birnen gibt es auch,
und Süßes reift im Brombeerstrauch,
du brauchst dich nur zu bücken!

So rot und gold wie Feuerschein
steht nun der Wald am Hügel.
Das Eichhorn sammelt Nüsse ein,
der Falter sitzt am warmen Stein
und breitet weit die Flügel.

Ein Spinnwebfaden fliegt im Wald,
es raschelt auf den Wegen.
Der Häher schreit, die Nacht wird kalt,
und auf die Wiesen wird sich bald
der erste Rauhreif legen.

Ursula Wölfel