Sommerlochbuchparade: Amelia Earhart

Jedes Kind braucht männliche und weibliche Helden*innen.
Männliche Helden gibt es jede Menge, bei weiblichen muss man schon etwas suchen.

Einer der Lieblingsheldinnen meiner Tochter und mir ist Amelia Earhart.
Nicht nur war sie eine wagemutige und kühne Frau, für die ein gutes Abenteuer wichtiger war, als sich von Gefahren entmutigen zu lassen. Um ihren Lebenstraum – Pilotin zu werden – zu verwirklichen, musste sie sehr hart arbeiten. Ihre Eltern waren ganz und gar gegen die Pläne der damals ungewöhnlichen Tochter, die sich schon immer mehr für Männerberufe interessierte und auf keinen Fall Kinder bekommen wollte – weil das zu „zeitaufwendig‘ wäre. Und so verwehrten die Eltern ihr jegliche finanzielle Unterstützung.
Amelia setzte sich für die Rechte von Mädchen und Frauen ein, war gegen das traditionelle Erziehungssystem, kämpfte für die Zulassung von Frauen an technischen Universitäten und generell für die Stellung der Frau in technischen Berufen – und bewies regelmäßig, dass Frauen Männern in nichts nachstehen. So war sie zum Beispiel der erste Mensch, der zweimal den Atlantik überflogen hatte.
Es lässt sich noch viel, viel mehr über das Leben der famosen Amelia Earhart erzählen – und deshalb freute ich mich ganz besonders, als ich dieses Buch fand: „Little People, Big Dreams: Amelia Earhart“.

Bisher gibt es das Buch noch nicht in Deutsch – aber der englische Text ist so kurz und leicht zu verstehen, dass man es gleich als Gelegenheit nutzen kann, den Kindern ein bisschen auf Englisch vorzulesen und dann zu übersetzen. Schließlich ist Englisch ja auch Amelias Muttersprache.

Ich kann das Buch gar nicht genug bewundern. Mir wäre es tatsächlich schwer gefallen, Amelias Leben so kurz zusammenzufassen, aber die „Autorin mit dem wirklich langen Namen“ :-) hat das toll geschafft. Und die Illustrationen der Künstlerin Mariadiamantes sind ihrem Stil entsprechend gleichermaßen minimalistisch, wie farbenfroh und anheimelnd (mir ist es tatsächlich immer sehr wichtig, ob man sich in einem Buch „Zuhause fühlen“ kann).

Geht mit Amelia Earhart auf eine Reise – ohne Wiederkehr. Denn Amelias Leben endete so passend geheimnisvoll und ungeklärt, als hätte man ihr diese Lebensgeschichte auf den Leib geschrieben.

Und statt eines Grabsteins, gibt es für Amelia einen Signalturm auf einer einsamen Insel.
Für alle, die Amelias Lebensgeschichte nicht so gut kennen, möchte ich nicht zu viel verraten. Denn es ist alles in dem wunderschönen Buch zu finden: Als gezeichnete Geschichte und zum Schluss als Zeitleiste mit original Fotos von Amelia.

Die Bilder des Buches sind übrigens auch perfekt für Kinder geeignet, um einfach darin herum zu blättern und alleine zu schauen. Ab ca. 4 Jahren geeignet.