Herbstzeit – Stickzeit!

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Herbstzeit – Stickzeit!
Viele haben den Kamin schon das erste Mal in diesem Früh-Herbst angefeuert und es ist Zeit für Handarbeiten, die man machen kann, während alle gemütlich beisammen sitzen, erzählen, vorlesen, Spiele spielen.

Stricken, Häkeln – aber auch Handsticken gehört für mich dazu.
Und das geht leichter, als so manche/r denkt!
Probiert einfach mal mein Free Tutorial „I kiss better than I cook!“ aus – mehr als einen Stickrahmen vom Flohmarkt, ein bisschen Stoff, Stickgarn, eine Nadel und Bügel-Vlieseline benötigt Ihr dafür nicht.
Und das Ergebnis wird ein echter Hingucker an Eurer Wand sein!

Let’s stitch it!

Tutorial: I kiss better than I cook!

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Almost two years ago my father died of Alzheimer’s disease. And due to peronal reasons my children and I moved to my parent’s house last year. And while I’m renovating the house, I find many things of my father that remind me of him, the way he was. Especially how he was before the disease took over and changed him completely.

And piece by piece I find – I realize that my dad had a much bigger impact on me and we had more in common than I thought.

One thing is: I like sayings and quotes. All kinds. Sad or funny or contemplative or meditative or crazy ones. I found a funny saying he liked in an old dusty frame and he obiously copied it with an copier from his work almost 20 years ago. And this touched me.
So as an hommage to my father and a part of my “Becoming Absolutely Inspired Week” I stitched on of the funny sayings I like.

It’s very easy to do and it gives you time to think.
—-
Vor fast zwei Jahren starb mein Vater an Alzheimer. Und aus persönlichen Gründen wohne ich mittlerweile mit meinen Kindern in meinem Elternhaus. Während ich das Haus renoviere, fallen mir immer wieder Kisten gefüllt mit Erinnerungen in die Hände. Und ich finde so manches, das mich an meinen Vater erinnert – wie er war, bevor ihn die Krankheit komplett veränderte.
Dabei fällt mir so manches Mal auf, dass meinen Vater und mich mehr Interessen verbanden, als mir bewusst war. Ganz gewiss habe ich von ihm meine Liebe zu Büchern, zur Philosophie und auch meine Vorliebe für alle möglichen Sprüche und kurze Zitate geerbt: lustige, traurige, tiefsinnige, alberne, zweideutige… Und so fand ich einen alten verstaubten, mehrfach zusammen geklebten Rahmen mit einer uralt ausehenden Kopie eines Spruches – die mein Vater gewiss noch zu Arbeitszeiten auf dem Bürokopierer angefertigt hatte (er war damals der Leiter der Jugendgerichtshilfe Berlin/Neukölln) und der ihn offensichtlich immer begleitet hatte.
Angeregt durch diesen Spruch und meine “Becoming Absolutely Inspired Week” fand ich es eine schöne Idee, einen witzigen kleinen Spruch zu sticken und neben den meines Vaters in unsere Küche zu hängen.

Sticken ist wirklich ganz simpel und während der Arbeit findet man Zeit zum Nachdenken. Es ist eigentlich ähnlich meditativ wie Origami.

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Tutorial:

1. My wonder fabric pen with the disappearing ink isn’t working anymore, so I had to find a way to sketch the words on the back of the fabric in mirror writing. Therefore I took iron-on interfacing and wrote my saying free hand on it – and added some pretty patterns. Very important: you write on the side that you will iron on the fabric – so it will be automatically in mirror writing.

Mein Stoffzauberstift mit sich auflösender Tinte funktioniert leider nicht mehr, also musste ich meine Vorlage anders auf den Stoff bringen (und der Stifft funktioniert ja sowieso nicht auf allen Stoffen, deshalb ist dies hier die sicherere Methode). Also nahm ich Bügel-Vlieseline und schrieb und zeichnete auf die zum Aufbügeln ausgerüstete Seite. Wenn man diese dann aufbügelt, ist alles automatisch in Spiegelschrift.
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2. Iron the interfacing on the chosen fabric.

Nun die Vlieseline auf den gewünschten Stoff aufbügeln (auch Stoffe mit unauffälligem Muster können sehr schön als Unterlage für Stickarbeiten dienen).

 

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3.  And start to stitch. I like complex and special stitching ways – but I also like really easy and simple stitching works. And therefore I chose only to use the back stitch for this work.

Ich mag komplexe Stickweisen sehr gerne. Aber in diesem Fall mag ich es so einfach wie möglich – und nutzte ganz einfach die ganze Zeit den Rückstich.

 

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4. Extremely important: Never leave your work alone! Otherwise… someone else could take cour place.

Sehr wichtig: Verlasst niemals Euren Arbeitsplatz – weggegangen, Platz vergangen :-)

 

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5. Almost done.
Usually I’m a bit (too) perfectionistic concerning my work and like everything to be in it’s perfect place. But this kind of hand stitched work I like to look as „handmade“ as possible – and a bit crooked is ok and makes it special.

Fast fertig.
Eigentlich bin ich ein bisschen (zu) perfektionistoisch, was meine Arbeiten betrifft. Und ich möchte alles so exakt wie möglich. Aber bei dieser Art Stick-Arbeit möchte ich alles so „handmade“ wie möglich – und ein bisschen schief und krumm ist ok und macht sie für mich erst richtig reizvoll.

 

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I really like the result and I just bought some more old embroidery hoops at an ebay action to make some more stitched wall decorations.
Wanna join?
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Ich habe jetzt richtig Lust noch ein  paar mehr Sticksprüche für die Wand zu machen – habe ein paar alte Stickrahmen bei Ebay ersteigert.
Macht Ihr mit?

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Milla und der Schneemann

Jetzt endlich: Das 3. Advents-Tutorial (sozusagen geringfügig verspätet).

Diesmal: Patchwork-Tischläufer mit revoluzzzionärer Stickerei.

Ja, das Sticken hat es mir momentan tatsächlich angetan. Ich bin ja von Hause aus Illustratorin und deshalb macht mir diese Herangehensweise an meine Illustrationen viel Spaß. Außerdem mag ich es, dass ich zur Langsamkeit gezwungen werde. Denn man muss sich ja nichts vormachen: Handstickereien brauchen immer ihre Zeit.

Und eine Tasse Tee und etwas gute Musik machen das Ganze noch besser.

Zunächst einmal müsst Ihr Euren Tisch ausmessen und entscheiden, wie lang der Tischläufer werden soll. Er sollte an beiden Seiten ca. 20 cm überhängen.
Damit meine Stickerei auf das Mittelteil des Läufers passt, sollte er ca. 26 – 28 cm breit werden – pro Seite werden zum Schluß noch einmal 1 cm des Stoffes umgenäht.

Wenn Ihr Euch für eine Länge entschieden habt, schneidet Ihr Eure Stoffe in kleine Kästchen (1), puzzelt sie so zusammen, dass ihr auf die richtige Länge und Breite kommt und fangt an, sie zusammenzunähen (2) (eben einfaches Patchwork)…

… bis Ihr dann einen ganzen langen Tischläufer zusammen habt (3).

Und nun: Lasst das Sticken beginnen!

>>> Vorlage ausdrucken!

Ich habe mein Muster wieder auf Vliesseline gedruckt (mit einem normalen Tintenstrahldrucker) und auf die Rückseite meines Stoffes gebügelt (4).
Das gesamte Motiv wird mit dem Rückstich aufgestickt (5) – bis auf die sich windende Schlittschuhspur. Hierfür habe ich den Vorstich verwendet .

 

Und schließlich sollte es dann ungefähr so aussehen (Ihr könnt Eurer Stickerei natürlich noch jede Menge Details hinzufügen – ich habe meiner Milla z.B. Ringelstrümpfe verpasst. Aber ein Ringelschal beim Schneemann wäre ja auch nett!):


Nun den Tischläufer ringsherum umnähen – und ich habe meinen an den herunterhängenden Enden mit einer Bommelborte verschönert.

 

 

Und fertig ist Euer einzigartiger Weihnachtstischläufer!