Das Monster und das Mädchen (2)

Die Beiden rannten über Stock und Stein, stolperten durch Pfützen und über Nacktschnecken – und es wurde dem Monsterchen plötzlich klar: Sie rannten um ihr Leben.
Das Rauschen und Donnern hinter ihnen wurde lauter und lauter.
Das Mädchen keuchte „Komm… komm nur schneller! Am Rand der Wiese ist ein Haus! Da sind wir erstmal in Sicherheit!“
Und tatsächlich – das Monster sah nun in der Ferne ein altes, windschiefes Haus.
Der Weg schien ewig zu dauern. Als sie endlich mit wackeligen Knien und atemlos am Häuschen angekommen waren, zog das Mädchen das Monster die Kellertreppe hinunter.
Ein letzter Blick nach oben zeigte, dass die Finsternis sich weiter ausbreitete.

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Die Beiden fielen die Kellertreppe eher hinunter als dass sie liefen und das Mädchen schubste mit letzter Kraft die Kellertür auf.
Unzählige Spinnenweben flatterten ihnen entgegen und ein moderiger, unangenehmer Geruch stach ihnen sofort in die Nase.
Es war schwer zu sagen, ob in diesem Keller nicht noch viel Gefährlicheres auf sie lauerte als die dröhnende Finsternis, die sie verfolgte.
Nach kurzem Zögern zog das Mädchen das Monster mit einer schnellen Bewegung in den Keller und schlug die Tür hinter sich zu.

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Keine Sekunde zu spät.
Denn schon hörte man von draußen ein Wummern, das immer lauter wurde und die Tür erbeben ließ.
Das Mädchen schrie laut auf und zeigte auf den Boden: Durch den Türspalt sickerte Dunkelheit in den Keller.
„Komm weiter, wir müssen weiter!“
Im Zwielicht eines einzelnen Kellerfensters sahen die beiden eine Treppe, die nach oben führte.

 

 

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